Schlagwort: Theater

  • Wir sind…….     DIE Räuber

    Wir sind……. DIE Räuber

    31. August 2025 @ 19:00 22:00

    31. August 2025 @ 19:00 22:00

    Frei nach Schiller

    Eine OpenAir Inszenierung entlang eines Spaziergangs an besonderen Orten im Bergischen Land. Angelehnt an das Drama „Die Räuber“ von Friedrich Schiller, der in diesem Jahr seinen 225. Todestag begeht, werden auch unsere „Räuber“ das heutige Publikum gewaltig und spektakulär in den Bann ziehen.

    Anmeldung unter: schiller@landblattgold.org

    18.€
  • Wir sind ……DIE Räuber!

    Wir sind ……DIE Räuber!

    30. August 2025 @ 19:00 22:00

    Frei nach Schiller

    Eine OpenAir Inszenierung entlang eines Spaziergangs an besonderen Orten im Bergischen Land. Angelehnt an das Drama „Die Räuber“ von Friedrich Schiller, der in diesem Jahr seinen 225. Todestag begeht, werden auch unsere „Räuber“ das heutige Publikum gewaltig und spektakulär in den Bann ziehen.

    Anmeldung unter: schiller@landblattgold.org

    18.€ Eintritt
  • Interview mit Heike Bänsch – 09.04.2021

    Schauspielerin, Regisseurin und Dozentin

    Das Publikum des Alten Baumwolllagers wird sich erinnern an die Aufführung von „Paradiso“, die im vergangenen Oktober zu sehen war. Aber nicht nur die Bühne ist Heike Bänschs Wirkungsstätte, auch im Freilichtmuseum Lindlar lädt sie zu szenischen Führungen durch die Geschichte ein.

    Als Coachin arbeitet sie mit Menschen unterschiedlicher Berufssparten an Sprache und Auftreten. Theater machen heißt für sie nicht nur selbst schauspielern, sondern vor allem auch Ideen entwickeln, selbst Regie führen. Im Interview begegne ich einer Frau voller Energie, die noch viele kreative Seiten an sich und anderen entwickeln will – und das auch gerne zeigt!

    Erste Schritte – über welches Projekt sprechen wir heute? Und was war die Motivation zu diesem Vorhaben?

    ​Wir sprechen über die kurz vor der Uraufführung stehende multimediale Aufführung mit dem Titel Vibrationen. – Die Entstehungsgeschichte zu dem Stück liegt schon etwas zurück – historisch VOR Corona! Mich hat die Frage beschäftigt, inwieweit der Klang der Stimme schon Botschaft ist. Stimme ist Musik, Rhythmus – und wenn man, wie es so schön heißt, Musik auch ohne Worte versteht, wirkt dann der gesprochene Text auf der Bühne allein schon durch den Klang, die Melodie? Versteht man auch ohne Verstand der Wörter? Welche Emotionen und Schwingungen erreichen uns, bevor wir das Denken einschalten? Ich habe es ausprobiert – zunächst mit einem martialisch wirkenden, wortmächtigen Text aus Kleists Penthesilea. Zu dem von mir gesprochenen Text hat Meike Astor sich bewegen lassen, sie hat den Klang der Stimme intuitiv umgesetzt in Tanz. Dann hat Kristin Kunze sich in ihrer Rolle als Clownin den Vibrationen des gesprochenen Wortes ausgesetzt und dazu improvisiert.

    Es ging darum zu sehen, wie die angesprochenen Künstlerinnen sich in Schwingung versetzen lassen, einen neuen, körperlichen Ausdruck finden, ohne Inhalt und Sinn vermitteln zu wollen.

    Das NRW Künstlerstipendium gibt mir die Gelegenheit, diesen Vibrationen weiter nachzuspüren, sie auf die Bühne zu bringen. In Coronazeiten sind Vibrationen außerdem ein wunderbares Mittel, negative Energie nach außen zu tragen und loszuwerden! – Der Beginn der Proben fiel übrigens tatsächlich zusammen mit dem zweiten Lockdown im November, so dass der erste Austausch digital stattfand. So haben wir zusammengetragen, wie jede und jeder von uns auf das Zeitgeschehen reagiert, haben in Resonanz auf die Beiträge der anderen zu immer dichteren Vibrationen gefunden. Klar war auch, dass eine mögliche Aufführung nicht nur analog, sondern auch digital geplant sein muss – Corona lässt nur weit offene Pläne zu!

    Gab es von Anfang an ein Ziel? Oder ist der Weg das Ziel?

    Die beeindruckende Entwicklung unserer gemeinsamen Arbeit von November bis Mai ist ein Schatz an sich! Allein der sich gestaltende Aufbruch zu einer gemeinsamen Truppe war voller Überraschungen. Jetzt arbeiten wir mit Kreativen aus unterschiedlichen Bereichen zusammen: Meike Astor bringt Körperausdruck auf die Bühne, Volker Wurth Tanz, Nico Walser und Philipp Astor Musik, Kai Mönnich Film, Kristin Kunze und ich selbst Schauspiel. Unser gemeinsamer Weg hat aber durchaus ein Ziel: Wir wollen uns zeigen! Wir freuen uns auf die Aufführung!

    Was war das größte persönliche Vergnügen auf dem Weg?

    Alle haben JA gesagt! Meine Idee wurde angenommen! Die Halle 32 hat uns die Türen für Proben geöffnet! Die Presse kam! Gerade in einer Zeit, in der negative Nachrichten überwiegen, bin ich dankbar und glücklich über so viel erlebte und geteilte Freude. Man darf unter allen Umständen darauf vertrauen, dass die Sendung, das, was man mitteilen möchte, ankommt und einen Raum findet.

    Kunst braucht Publikum. Welchen Raum nimmt dieser Gedanke ein?

    Unsere Aufführung erzählt keine Geschichte, sondern ist eine Entdeckungsreise über das Empfinden in dieser besonderen Zeit. Künstlerinnen und Künstler zeigen, wie sie in Schwingung versetzt werden. Jeder künstlerische Ausdruck füllt seinen eigenen Raum, spricht andere Sinne an, weckt andere Resonanzen.

    Das Publikum ist eingeladen, mitzuschwingen! Lasst euch berühren! Seid bewegt!


    Welche Begegnung war besonders prägend und hat vielleicht gar das zuerst angepeilte Ziel verändert?

    Meine erste Idee war, das gesamte Stück in den digitalen Raum zu verlegen. Aber dann traf ich auf Menschen, die so gar nicht in diesen Raum passten, sich dort nicht so zeigen konnten, wie es ihren Möglichkeiten angemessen ist! Ganz wichtig war aber, jeden Einzelnen mitzunehmen, ihn – oder sie – nicht einzuengen und auszuschließen, sondern den Blick auf neue Gestaltung zu weiten.

    Also musste der Rahmen geändert werden: Es entstand ein Zusammenspiel von analoger und digitaler Welt. Wir mussten Räume finden, wo vorher keine Räume waren.

    Und wie geht es weiter?

    Wir fiebern der ersten Durchlaufprobe des nun entstandenen Stücks entgegen! Was zeigt sich? Was muss vielleicht noch verändert werden? Und dann: Wo werden wir aufführen? Wie werden wir zu sehen sein? Zunächst nur digital im Livestream? Irgendwann mit Publikum? Wir vibrieren in Resonanz auf das Zeitgeschehen. Überraschenden Wendungen begegnen wir und finden unsere Ausdrucksmöglichkeiten.  Mehr Zeitgeist geht nicht!

    ​Vielen Dank für das Gespräch!
    Katja Gerlach


    Interesse geweckt? Hier gibt es noch mehr Ideen!

    https://www.heikebaensch.de

    kontakt@heikebaensch.de

  • Interview mit Harry Cremer – 15.02.2021

    Harry Cremer war Mitglied des Sprecherrats von EngelsArt und Ideenstifter und Autor des Bühnenstücks zu einer Revue anlässlich Engels‘ 200. Geburtstag am 28.11.2020.

    Wir sprechen heute über dein Projekt, die Pudding Connection, eine Revue zum 200. Geburtstag von Friedrich Engels, die im vergangenen November im Baumwolllager Uraufführung gehabt hätte. Zu den „ersten Schritten“: Was war deine Motivation zu diesem Vorhaben?

    Wir haben heute den ausgefallensten Rosenmontag aller Zeiten – und Zufall oder nicht – auch meine ersten Schritte auf der Bühne hatte ich im Karneval in Trier. Schon als 16-Jähriger wurde ich zum Karnevalssitzungspräsidenten der Kappensitzung gekürt! Die Welt als Panoptikum der verrückten Vorgänge – und ich als ihr kommentierender Begleiter! Eine Clownsausbildung in Portugal hat mir noch mehr mitgegeben, um meine Sprachlust, meinen Witz in der darstellenden Kunst des Theaters zu zeigen. Die Bühne ist für mich ein Ort der Selbsterfahrung und der Interaktion. Kunst und Kultur bedeuten für mich Welterfahrung, die nie satt macht. – Friedrich Engels ist ein Teil meines Lebensspaziergangs. In Trier habe ich auf dem Gymnasium Abitur gemacht, das schon Karl Marx besucht hat. Das war für mich Auslöser für meine Beschäftigung mit Politik und Soziologie. Jetzt lebe ich in Engelskirchen – in dem Ort, an dem Engels so lebendig verankert ist, dass man hier Menschen anlockt, wenn man über ihn auf der Bühne spricht!

    Gab es von Anfang an ein Ziel?

    Friedrich Engels ist ein vielseitig begabter, interessierter und schöpferischer Geist. Zu Unrecht ist er vereinnahmt worden und entweder verdammt oder bejubelt worden für sozialistische Ideen. So wird man ihm nicht gerecht! Ich wollte ihn entstauben, so dass man ihn sehen kann als Menschen, Zeitgenossen, als einen, der alles in Frage stellte, alles neu denken wollte – aber nie eine fertige Gebrauchsanleitung für die Gesellschaft abzuliefern gedachte.

    Was war dein persönlich größtes Vergnügen auf dem Weg?

    Vergnügen und Gewinn sind eins! Engels wollte zeigen, dass alles ständig im Fluss ist, dass Dinge auf den Kopf gestellt gehören – und das habe ich erlebt in der Zusammenarbeit mit unserer 10köpfigen Truppe aus Schaupieler*innen und Musikern! Wir haben ihn gemeinsam erforscht, das Stück entwickelt, getanzt, gerappt, gesungen – sensationelle Erfahrung!

    Kunst braucht Publikum. Gibt es eine Botschaft an das Publikum?

    Schon nach den Lesungen aus den Engels-Briefen gab es Botschaften des Publikums an mich: Überraschung und Begeisterung über so viele neue Facetten eines Menschen, den man zu kennen glaubte! Seine Humanität, sein optimistisches Zukunftsdenken, seine Offenheit, der Glaube an mögliche Veränderung – darüber möchte ich das Publikum aufklären, es verwirren und zum Nachdenken anstiften!

    Welche Begegnung oder welches Ereignis hat dich unterwegs besonders geprägt? Hat es das Ziel verändert?

    Abgesehen von der Corona-Epidemie, die uns die Aufführung zum Geburtstag gekostet hat, gab es so viele positive Eindrücke, dass allein schon die Probenarbeit ein Wert an sich war. Wir haben es erlebt: das Infragestellen als Auftrag! Das eigene Leben muss in seiner Dynamik betrachtet – und mit diesen Möglichkeiten genutzt werden!

    Und wie geht es weiter?

    Auf jeden Fall wollen wir die Revue aufführen – wenn nicht schon vorher, dann doch spätestens im November …

    200 Jahre Engels und Corona!

    Danke für das Gespräch!
    Katja Gerlach

    ​Leider ist Harry Cremer im April 2022 verstorben …